Sonntag, 14. März 2010

Zum Schluss



Der letzte Eintrag ins Blog hatte gar keinen richtigen Abschluss, nun denn: Das wars mit den Beschreibungen und Bildern meines Trips in die Südwestspitze Australiens. Die Reise war toll, alles hat gepasst, die Erlebnisse und Eindrücke vielfältig und begeisternd. Es ist schon ein wunderbares Land, dieses Western Australia - immerhin ein Drittel des Kontinents. Wer weiß, vielleicht wird es mich ja doch noch einmal dorthin führen.

Ich hoffe, dieses Reisetagebuch hat euch wieder viel Spaß gemacht - es bleibt im Netz verfügbar. Bis zum nächsten Mal!

Samstag, 13. März 2010


Die etwas andere Stadtrundfahrt, von Cathay Pacific Airlines für seine Gäste mit längerem Zwischenstopp gratis angeboten, brachte mich zu einigen mir neuen Punkten in dieser unendlichen Stadt. Bemerkenswert war auch unser Guide, das Unikum Willy. Nicht nur war er ein amüsanter Komiker, sondern auch ein sehr höflicher und freundlicher, sprachgewandter Mensch, der ehemals als Verkausfmanager von Cathay Pacific gearbeitet hatte. Seine jetzige Rolle aber machte ihm, dem über 70 Jährigen, offensichtlich sehr viel Spaß. So waren wir eine sehr vergnügte kleine internationale Gesellschaft, die da mit dem humpelnden Willy vorweg zu einigen Sehenswürdigkeiten von Hong Kong zog. Die Stadt ist wirklich faszinierend, man sollte sich für sie viel mehr Zeit nehmen, schon allein wegen der überragenden Shopping - Möglichkeiten...

Ich habe abends statt dessen eine vorzügliche Thai-Küche genossen in einem sehr schicken Lokal in der IFC-Mall; das war ein toller Abschluss, ehe es dann 12,5 Stunden lang gegen die Zeit durch eine nicht endende Nacht nach Westen gen Frankfurt ging. Übrigens: Die Organisation auf dem Airport HKG ist genial perfekt, übersichtlich und besucherfreundlich - und das bei einem der größten Drehkreuze der Welt! Organisieren können die Hongkong-Chinesen wirklich!

Freitag, 12. März 2010

See you again, Western Australia


Ein letzter Bildergruß aus dem wunderschönen und sommerheißen Perth. Noch einmal bin ich am Swan entlang geschlendert, durch die Straßen gegangen, die Kamera möglichst stets schussbereit in der Hand, habe mir noch einmal das herrliche Panorama vom luftigen Kings Park angesehen, ehe es dann abends, besser gesagt nach Mitternacht, wieder Richtung Heimat ging, zunächst direkt nach Hongkong. Vielleicht gibt es von dort auch noch ein paar Fotos, später. Meine kleine Rundreise durch Westaustralien ist zu Ende und hat alle Erwartungen übertroffen. Ich bin sehr glücklich, so viel Neues und Schönes entdeckt und Bekanntes wieder gesehen zu haben. So verabschiede ich mich mit ein wenig Wehmut von diesem wunderschönen Land und seinen freundlichen Menschen, das in jedem Falle wieder eine Reise wert ist!

Mittwoch, 10. März 2010

Das Schönste zuletzt


Das ist also die Region "Margaret River". Es ist ein besonderer, vorgeschobener Küstenstreifen, der sich vom südlichen Punkt Cape Leeuwin bis zum nördlichen Ende Cape Naturaliste erstreckt, ca. 110 km lang. In der Mitte etwas mehr ins Land hinein liegt der zentrale Ort Margaret River. Was soll man nun betonen, was man mit Margaret River verbindet? den vielen guten Wein in den zahlreichen, sehr imposanten wineries? oder die fantastische Küste mit Buchten und Stränden, surf spots und Familien-Badebuchten? oder die vielen eindrucksvollen Kalksteinhöhlen mit ihren unglaublichen Formationen? oder die Naturschönheiten, Flora und Fauna, des Leeuwin Naturaliste National Park, der sich über die gesamte Länge des Küstenstreifens erstreckt und mit Buschland und Karri-Wäldern zum ausgiebigen, gut beschilderten Wandern einlädt? All das gibt es hier, dazu das gute Essen, die freundlichen und offenen Menschen, wie man sie überall in Western Australia antrifft. Es lohnt sich wirklich, hierher zu kommen, um das herrliche Land zu genießen. Ich hoffe, ich werde nicht das letzte Mal hier gewesen sein.

Die Reise durch den Südwesten Australiens geht zu Ende. Es hat mir ein bekanntes, vertrautes und doch auch neues Australien gezeigt, wie man es kaum vermutet hätte: Die Spannweite von Kalgoorlie bis zu den Tinglewoods und schließlich Margaret River ist schon sehr groß und abwechslungsreich. Wie immer gilt: Man sollte sich Zeit nehmen, mehr Zeit auf jeden Fall als 2 Wochen. Und man kann getrost selber buchen oder sich selber etwas über das Internet aussuchen; man findet zumal in dieser Jahreszeit viele gute und preiswerte Quartiere. Das vorherige Buchen hat sich in meinem Falle diesmal gar nicht bewährt. So macht man seine Erfahrungen. In jedem Falle gilt für mich jetzt schon, selbst wenn erst morgen mein letzter Tag hier down under ist: Ich möchte wieder kommen, schon allein wegen der lieben Menschen und der faszinierenden Weite und Einsamkeit der Landschaft hier! Und nun seht euch die Fotos an und freut euch mit mir noch einmal daran.

Dienstag, 9. März 2010

Im Tal der Giganten


Die Wälder in Südwestaustralien sind wirklich ein ganz eigenes Erlebnis! So stellt man sich wahrscheinlich Australien überhaupt nicht vor. Doch es gibt hier fantastische Waldgebiete, eine ganze Region von der Größe deutscher Mittelgebirge besteht nur aus Wäldern, die fast ganz in Nationalparks aufgehen. Besonders eindrucksvoll sind die Karri-Wälder, weil diese hohen Bäume so überaus schlank und gerade empor gewachsen sind. Noch viel beeindruckender sind natürlich die Tingle Trees, also die Giganten unter den Eukalyptussen, die 70 - 80 m hoch werden, 400 - 600 Jahre alt sind und mächtig einen in der Krone haben: Das geschieht, wenn man den Tree Top Walk entlang geht, auf frei schwebenden metallenen Hängebrücken, die bis zu 60 m hoch durch die Baumwipfel führen - fantastisch. Da wird man sofort an die nordamerikanischen Redwoods, die Sequoias, erinnert. O.k., die sind noch ein ganzes Stück mächtiger und höher, aber auch diese australischen Tingle Trees sind schon sehr, sehr beeindruckend, zumal sie aus ganz alter Gondwana-Zeit stammen. Es gibt sie auch nur noch hier in dieser kleinen Region um das Valley of the Giants.

Viel mehr verbreitet und ebenfalls sehr imposant und schön sind die ebenmäßigen Karri Trees, auch eine Eukalyptusart. Sie bedecken als große Wälder das gesamte Gebiet zwischen Denmark und Margaret River, d.h. sie hören schon ein bischen eher abrupt auf. Sie geben dem Wald eine beeindruckende Ruhe und Erhabenheit. Wenn dann da zwischen noch Bäche und Seen, Weinberge und Rinderweiden eingestreut sind, dann wird die leicht hügelige Landschaft völlig zur Idylle. Also ich hab mich hier sehr wohl gefühlt, obwohl (oder gerade weil) dies ein ganz anderes Australien ist, als wie man es sich sonst vorstellt. Seht selbst!

Samstag, 6. März 2010

Sonne, Wärme, Felsen und Meer


Genau das war es heute: wieder herrlich warm und zunehmend sonnig; die morgendlichen Nebelbänke lösten sich schnell auf; dazu dann die fantastischen Ausblicke auf die Küste, die Felsen, Strände das tosende Meer - großartig. Der nahe bei Albany gelegene Torndirrup Nationalpark ist frei zugänglich und von atemberaubender Schönheit. Die Düfte, die aus dem Buschwerk zwischen den Felsen dringen, können Fotos ja leider nicht transportieren, ebenso wenig das Rauschen und Tosen, Säuseln und Zischen, Zwitschern und Pfeifen, das das Meer und vielerlei Getier von sich geben. Ich wäre gerne noch weiter gewandert bis zum Bald Head, aber dafür hätte ich einen ganzen Tag extra gebraucht; den hätte ich hier in Albany gerne noch gehabt.

So gebe ich mich aber hochzufrieden auch damit, dass ich heute Nachmittag am wunderschönen Stadtstrand, dem Middleton Beach, gebadet habe: Es war gar nicht kalt, für Nordsee Gewohnte schon gar nicht! So habe ich nun zum ersten Mal auch in diesem Ozean gebadet, im Southern Ocean, wie er hier heißt. Das war ein genussvoller Abschied, abends gekrönt mit einem top Steak im "Nonna's". Was will man mehr!

Freitag, 5. März 2010

Albany - eine Stadt im Meer


Also Albany ist wirklich eine bezaubernde Stadt "im Meer": Es gibt hier so viel Wasser, so viele Buchten, Inseln und Halbinseln, dass man schon fast Schwierigkeiten hat sich zu orientieren, wenn man irgendwo wieder Wasser sieht: Es ist überall - und Wälder, Felsen, Strände, wunderschöne Ortsteile und Siedlungen (Emu Point), den tollen Ausblick vom Mt. Clearance nicht zu vergessen. Natürlich gibt es auch wieder ein exquisites Restaurant, das ich entdeckt habe - dafür habe ich inzwischen eine Nase. Das Schweizer Pärchen war auch wieder da und kriegte, weil sie etwas spät dran waren, in der hintersten Ecke noch ein Plätzchen. [Ich hab kein Vorurteil - es ist einfach so.] Ich hab gleich für morgen wieder reserviert, denn es war sehr voll - Wochenende halt. Wie schon oft festgestellt: Man kann in Western Australia wie in Australia überhaupt hervorragend speisen! Dazu kommen noch die tollen Weine... :-)

Die Fahrt hierher war nicht ganz so schön, wie ich es erhofft hatte, denn das Wetter spielte nicht mit. Es war grau und verhangen und recht kalt. Den attraktiven Stirling NP (Gebirgskette mit den höchsten Gipfeln hier im südlichen Westaustralien, über 1000 m) konnte ich nur in Wolken und Nebelnässen durchfahren. Zum Glück hellte und wärmte es sich nach Albany zu auf. So hoffe ich, dass ich morgen zu den Entdeckungen im Torndirrup National Park an der Schärenküste wieder Sonne und Wärme habe: die Aussichten dafür stehen gut...

Donnerstag, 4. März 2010

Le Grand mit Grandezza


Der Le Grand Nationalpark hat sich heute wirklich von seiner fantastischen Seite gezeigt. Der teilweise bedeckte Himmel war beim steilen Aufstieg zum Frenchman Peak sehr willkommen, denn da wäre man sonst bei direktem Sonnenschein arg ins Schwitzen geraten; es reichte so schon. Der Ausblick war umso schöner. Und dann die Buchten, die Strände, die Farben des Meeres, einfach zauberhaft, seht selbst (für die Bilderschau wie immer auf das Quadratbild hier klicken). Für europäische Verhältnisse ist die Menschenleere, die wohltuende Einsamkeit, Weite und Ruhe immer wieder erstaunlich. Ich genieße dies besonders!

Außerdem erfreue ich mich wieder an der Offenheit, Herzlichkeit und Kontaktfreude der (West-) Australier. Man kommt sehr schnell in ein Gespräch. Das fällt besonders dann auf, wenn man ab und an jemandem begegnet, der recht kurz angebunden und wenig freundlich, eher zugeknöpft erscheint: Das ist garantiert ein Europäer, ich muss dabei aufgrund meiner jüngsten Erfahrungen einschränken: wahrscheinlich ein Schweitzer oder eine Schweitzerin. Es ist ohnehin schon bemerkenswert, wenn man einem Tourbus begegnet, dessen Teinehmerinnen ausschließlich Frauen sind. Nur der australische Fahrer war ein Mann! Die englischsprachigen Teilnehmerinnen waren zum üblichen Smaltalk gerne bereit. Zwei "Deutsche" waren aber sehr ungnädig, als solche angesprochen zu werden: Es waren schließlich Schweitzerinnen. Haben die jetzt alle einen Komplex?

Neulich in der Mine in Kalgoorlie traf ich ein Pärchen mittleren Alters, dessen männlicher Teil ebenfalls Schweitzer war (die Frau habe ich nie reden hören). Ich habe sie inzwischen zweimal in Esperance bzw. Le Grand wieder getroffen. Meint ihr, sie hätten auch nur einmal gegrüßt? obwohl sie mich genau erkannten? Nun gut, vielleicht sind sie derzeit auch bloß auf Gold und auf Deutsche ein wenig schlecht zu sprechen. Es gibt hier genug andere, vor allem freundliche Menschen.

Mein Dinner im "Taylor Street Jetty Restaurant" war gestern und heute phänomenal. Besonders die Austern (Herkunft: Tasmanien) waren einfach das Beste, was ich von diesen Meeresfrüchten jemals gegessen habe. Lage und Stil des Restaurants taten ein Übriges, mich gleich beide Abende in Esperance dorthin zu ent- oder besser: zu verführen. Ich wurde nicht enttäuscht!

Morgen geht es über den Coast Highway knapp 400 km westlich Richtung Albany. Auf diese wegen ihrer schönen Lage gerühmte Stadt bin ich nun auch schon sehr gespannt. Hoffentlich wird das Wetter schnell wieder etwas besser und wärmer: nur 20° wie angekündigt sind ja kaum auszuhalten mitten im südlichen Sommer...

Und jetzt doch noch Esperance


Nun gibt es doch noch Fotos von der Fahrt nach Süden und dann von Esperance und dem Great Ocean Drive. Ich habe einen Umweg gefunden, die Bilder hoch zu laden, etwas umständlicher, aber es geht. [Für die Fachleute: Ich muss für die HTTPS-Verbindung des direkten Uploads von Picasa aus eine "invalid CA" umgehen; invalid CAs können verschiedene Ursachen haben: ein hack oder ein Fehler in diesem Falle bei Google, denn um deren CA geht es.]

Die Sonne schien immer wieder, trotz der deutlich kühleren Meeresluft (25°), die eben auch zu Nebelbänken und Schwaden führt, siehe Fotos. Die Küstenlandschaft ist großartig - und menschenleer, dabei ist es noch immer Hochsommer. Heute fahre ich nun in den fabulösen Le Grand - National Park im Osten von Esperance. Der Himmel ist hier bedeckt, aber das muss ja auch mal sein dürfen!